Weihnachtsmärkte – Altes Brauchtum und auch Kommerz

Müllheim. Im 14. Jahrhundert kam im Advent der Brauch auf, Korbflechtern, Spielzeugmachern oder Zuckerbäckern die Erlaubnis zu erteilen, auf dem Marktplatz Verkaufsstände zu errichten, um dort ihre Erzeugnisse und Produkte für das Weihnachtsfest zu verkaufen: der Grundstein für Weihnachtsmärkte war gelegt.
Das leibliche Wohl der Marktbesucher war nicht unwichtig und so wurden neben Spielzeug und nützlichen Dingen auch geröstete Kastanien, Mandeln und Nüsse angeboten – Weihnachtsmärkte gaben den Menschen damals auch die Möglichkeit, sich zu Beginn der kalten Jahreszeit mit Fleisch und winterlichem Bedarf einzudecken.
In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurden Weihnachts-, Advents- oder Christkindelmärkte, wie sie je nach lokaler Tradition hießen, fester Teil der Vorweihnachtszeit. Während kleinere Märkte nur einen oder zwei Tage öffnen oder sich auf die Adventswochenenden beschränken, sind die größeren bis zum 23. Dezember geöffnet. Immer hat sich der beginn dieser Märkte in den November verlagert – der Tatsache geschuldet, dass die Märkte für die Kommunen, in denen sie stattfinden, zu einem nicht unwichtigen Wirtschaftsfaktor geworden sind, ziehen sie doch verstärkt Besucher von außerhalb an.
Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Verkaufsständen auf den Straßen und Plätzen eines Ortes, oft vor historischer und publikumswirksamer Kulisse. Weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten aber auch warme Getränke, wie Glühwein oder Feuerzangenbowle erden, offiziell zum „Durchwärmen“, ausgeschenkt. Schmuck für den Christbaum oder kunsthandwerkliche Weihnachtsartikel gehören ebenso dazu wie ein künstlerisches oder kulturelles Rahmenprogramm. Für die Kinder erscheint der Nikolaus oder das Christkind, kleine Geschenke werden ausgeteilt. Auf geeigneten Bühnen werden Krippenspiele oder weihnachtliche Konzerte aufgeführt.
Der Bundesverband der Schausteller und Marktkaufleute, der auch Kleinstmärkte berücksichtigt, rechnet mit 160 Mio Besuchen auf 2.500 Weihnachtsmärkten und fünf Mrd. Euro Umsatz und Arbeit für 188.000 Vollzeitkräfte. Jeder Besucher gebe im Schnitt zwölf Euro und im Umfeld noch einmal 20 Euro aus.
Weihnachtsmärkte sind auch ins Visier der terroristen gelangt, suchen sie doch große menschenansammlungen zu treffen. dennoch, so Baden-Württembergs innenminister Reinhold gall, sollten wir usn nicht die freud enehmen lassen und ein Stück Normalität leben.
Weihnachtsmärkte in der Regio:
Freiburg
43. Weihnachtsmarkt
Rathausplatz, dem Kartoffelmarkt, in Unterlinden, der Franziskanerstraße und der Turmstraße Innenstadt
bis 23. Dezember, Montag bis Samstag: 10 bis 20:30 Uhr; Sonntag: 11:30 bis 19:30 Uhr
Müllheim
Traditioneller Weihnachtsmarkt am Lindle
Samstag, 28. November
Weihnachtsmarkt rund um die WG Britzingen
Sonntag, 29. November
Weihnachtsmarkt – Platz an der Martinskirche
Samstag, 12. Dezember
Badenweiler
Adventswochenende – vom Schloßplatz bis Zöllinplatz
Samstag, 28. November, 15 bis 19 Uhr, Sonntag, 29. November, von 11 bis 19 Uhr.
Neuenburg
Weihnachtsmarkt – Rathausplatz
28. November bis 6. Dezember
Bad Bellingen
Rund ums Rathaus – Bad Bellinger Weihnachtsmarkt
Sonntag, 29. November, 11 bis 18 Uhr
Ballrechten-Dottingen
Castellberghalle – 25. Traditioneller Weihnachtsmarkt
Sonntag, 29. November, 13 Uhr
Schallstadt
Wei(h)n-Nacht im Winzerkeller
4. Dezember bis 6. Dezember
Bad Krozingen-Biengen
Merowinger Halle – 20. Biengener Weihnachtsmarkt
Sonntag, 6. Dezember, ab 12 Uhr
Hartheim
Rathausplatz – 30. Weihnachtsmarkt
Sonntag, 6. Dezember, 12 Uhr