AKW-Betreiber gerüffelt

„Unbefriedigendes Krisenmanagement“
Fessenheim. Die französische Atomaufsicht ASN hat bei einer Pressekonferenz in Straßbourg angekündigt, das umstrittene Atomkraftwerk in Fessenheim künftig schärfer zu kontrollieren.
Anlass ist ein Zwischenfall vom 28. Februar, bei dem 100 m³ Wasser aus einer geplatzten Leitung ausgetreten waren. Die Reparatur hielt gerade mal eine Woche, dann platzte das Rohr wieder, dieses Mal unter den Augen der Kontrolleure der ASN. AKW-Direktor Thierry Russo musste im März kurz nach dem Vorfall seinen Hut nehmen. ASN-Regionalleiterin Sophie Letournel warf dem AKW-Betreiber Electicité de France (EdF) nun im Nachgang „mangelnde Sorgfalt“ bei der Behebung des Schadens vor. Das Krisenmanagement in Fessenheim sei „nicht befriedigend“ gewesen.
Wann Fessenheim vom Netz geht, bleibt indes weiter offen: Laut Letournel hat die EdF noch immer keine Pläne bei der ASN für die Abschaltung vorgelegt. Die Schließung für das Jahr 2017 wird damit weiter infrage gestellt, da die EdF bis zu zwei Jahre brauchen kann, um die genauen Schließungspläne auszuarbeiten und in Gang zu setzen. (MBB)